Zur Überprüfung der Umweltbelastung durch den Flugverkehr gehen die Betreiber des Dortmunder Flughafens einen ungewöhnlichen Weg. Sie siedeln Bienenvölker an. In deren Honig können etwaige Schadstoffe nachgewiesen werden. Die Überraschung: Die erste Honig-Ernte am Dortmund Airport zeuge von einer hohen Umweltqualität, so die Verantwortlichen. Die vom Honiglabor der QSI GmbH aus Bremen getesteten Proben seien nicht mit Schadstoffen belastet gewesen. Wer’s nachschmecken möchte: Der Honig wird glasweise am Flughafen verkauft.
„Der Flughafenbetrieb, aber auch externe Quellen, beeinflussen die Umweltqualität rund um den Flughafen. Durch die Analyse von Honig lassen sich belastbare Aussagen zur Schadstoffbelastung in der Vegetation treffen. Für das Umweltmonitoring eignen sich Honigbienen besonders gut. Schließlich befliegen sie gleichmäßig Areale von bis zu fünf Kilometern um ihren Stock“, weiß Flughafen-Geschäftsführer Udo Mager. Im Rahmen des hauseigenen Nachhaltigkeitsprogramms wurden im Frühjahr drei Bienenvölker in direkter Nähe zur Start- und Landebahn angesiedelt.
Airport-Imker Holger Hering, hauptamtlicher Mitarbeiter der Flughafen-Feuerwehr, zeigt sich zufrieden mit der ungewöhnlichen Standortwahl: „Rund 60 Prozent der 220 Hektar Flughafenfläche sind Grünfläche. Zusammen mit den umliegenden Feldern ein gutes Umfeld für Bienenzucht.“ Dabei fiel die Honigmenge der ersten Ernte mit 38 kg eher gering aus. „Der milde, kurze Winter hat viele Pflanzen zu früh blühen lassen. Gleichzeitig konnten die Bienen im durchwachsenen April kaum ausfliegen“, begründet Hering. In einem guten Jahr seien bis zu 150 Kilogramm möglich. Bei den schwarzgelben Airport-Völkern handelt es sich – wie könnte es in Dortmund auch anders sein – um waschechte BVB-Bienen. Sie sind Ableger eines vor etwa sieben Jahren im Signal Iduna Park durch die städtische Feuerwehr entfernten Schwarms.
Foto: Dortmund Airport/Jörg Schimmel